OSTERN_2021_“O“…

Gerade sind Osterferien… zwischen Lockdown, Distanzuntericht und …Präsenzunterricht für einige, wenige Lerngruppen…

Irgendwie ist da so ein Gefühl, dass man sich als Klasse doch mal unter Einhaltung der AHA-Regeln unter freiem Himmel bei Frühlingswetter treffen könnte…

Schöne Idee und gleich steht diese im Klassenchat.

„Das ist doch sicher freiwillig…“ kommt die erste Reaktion.

Sie sollte die einzige bleiben…

Also doch keine Sehnsucht nach all den Mitschülern, mit denen man seit der 5. Klasse oder mit einigen Wenigen seit der Grundschule oder gar der Kita zusammen war…

 

Nun der Plan: Müllsammeln in der Hohle und im Schulumfeld. Eigentlich für alle Schüler ein Ritual. Schließlich sind wir ja umweltbewusst und haben uns eben nicht für`s Gymnasium entschieden, sondern für die Umweltschule auf dem Lautenberg.

 

Ein Vati meldete sich, dass es doch eine gute Sache wäre, den dort liegenden Müll vor Ostern, sozusagen als Frühjahrsputz, einzusammeln. Besser gehen die Argumente wahrlich nicht. Zur Motivation ist eine kleine Belohnung ausgesetzt…

 

Irgendwie macht es neugierig, was mit dem altvertrauten Schulweg passiert, wenn man nicht jeden Tag diesen Weg geht oder gehen darf oder gehen muss.

 

Die Überraschung ist groß. Kaum aus dem Schulgelände raus, kommen Müllzwicker und Eimer sofort zum Einsatz. Auf dem Rasen und zwischen den Sträuchern, der kleinen grünen Insel gegenüber, lauern regelrecht die Plastikteilchen, leere Flaschen, Kippenschachteln, Hunde…beutel darauf, eingesammelt zu werden. Passanten grüßen freundlich. Autofahrer schauen erstaunt, was denn die zwei Leute da sammeln.

Weiter geht`s vor dem Tegut, denn unser reinliches Gewissen sagt uns: „Das kann so nicht liegen bleiben.“ - obwohl es doch eigentlich der Außenbereich des Einkaufsmarktes ist.

 

Angekommen an der Hohle gibt es viel zu tun: unzählige leere Getränkepäckchen mit Strohhalmen liegen unschön gleichmäßig verteilt und lassen erahnen, wer hier seinen Schulweg hat.

Wohlwollend wird aufgesammelt, was hier nicht zum leisen Frühlingserwachen von Krokussen, Buschwindröschen und Giersch passt. Der alte Ahorn am Rand mit abgesägtem Ast über dem Weg zieht bereits Wasser und wie ein Seufzer „pullert“ der Baum von oben auf eine Plastikflasche.

 

Unsere Sammelleidenschaft endet bei übervollen 3 Eimern. Schließlich soll das Schulritual des wöchentlichen Müllsammelns durch andere Schüler wieder eine vertraute Regelmäßigkeit bekommen. Ohne diese würde sonst das Gesetz von Murphy massiv um sich greifen und am „Smokepoint“ hinter dem kaputten Maschendrahtzaun zum vorhandenen Müll weiterer Müll kommen…

…oder eben nicht, weil man hin und wieder selber sammeln gehen muss. Schließlich sind wir Schüler an einer Umweltschule und die Meisten von uns lernen und begreifen, was Nachhaltigkeit bedeutet bzw. wie sie hier gelebt wird.

 

Nun aber genießen wir entspannt die kleine Belohnung, den Sonnenschein und das Gefühl, dass der Frühlingsputz vor Ostern ein kleiner, guter Anfang war.